Seiten-Suche abschicken
Menü schließen
Bitte geben Sie Schlagworte und KEINE vollständigen Sätze ein, da die Suchfunktion ansonsten jedes einzelne Wort suchen würde.
Bitte geben Sie Ihren gewünschten Suchbegriff ein. Nach der Eingabe von drei Buchstaben erhalten Sie Vorschläge zu Ihrem Suchbegriff. Sie können das Ergebnis durch die Eingabe weiterer Buchstaben erweitern. Bei Auswahl eines Suchbegriffs innerhalb der Liste wird Ihnen auf der rechten Seite eine Voransicht angezeigt. Mit Return oder Klick auf die Lupe wechseln Sie zur Suchergebnisseite.
Die Lahrer „Rundhochhäuser“ wurden 1960/62 für die französischen NATO Truppen gebaut und nach dem Wechsel der Garnison bis 1994 von Angehörigen der kanadischen Streitkräfte bewohnt. Die Architekten Hans-Walter Henrich und Klaus Humpert schufen mit den Gebäuden markante Beispiele klassisch moderner Architektur, die weltweit Aufmerksamkeit erregten. Auch die benachbarten Zeilenbauten wurden von den Kanadiern genutzt.
Erst nach dem Abzug der Kanadier wurde die Straße „Im Glockengumpen” in „Kanadaring“ umbenannt.
The Lahr "round tower blocks" were built in 1960/62 for the French NATO troops and, after the change of garrison, were occupied by members of the Canadian armed forces until 1994. Architects Hans-Walter Henrich and Klaus Humpert created striking examples of classic modern architecture with these buildings attracting worldwide attention. The neighbouring line construction houses were also used by the Canadians. Only after the Canadians had left, the street "Im Glockengumpen" was renamed "Kanadaring".
Les «tours rondes» ont été construites en 1960/62 pour les troupes françaises de l'OTAN et, après le changement de garnison, ils ont été habités par des membres des Forces armées canadiennes jusqu'en 1994. Les architectes Hans-Walter Henrich et Klaus Humpert ont créé des exemples frappants de l'architecture moderne classique avec ces bâtiments. Les habitations en rangée voisines ont également été utilisées par les Canadiens. Ce n'est qu'après le départ des Canadiens que le quartier «Im Glockegumpen» a été rebaptisé «Kanadaring».
Anekdoten von Kanadiern, Angehörigen und Menschen, die mit ihnen in Berührung kamen
Die Interviews im Jahr 2024 wurden anlässlich des Abzugs der Kanadier aus Lahr vor 30 Jahren von Cornelia Lanz, Amtsleitung für Stadtgeschichte und Archivwesen geführt.
„Als alle Blätter im Herbst fielen, baten die Kanadier darum, dass alle Bewohner der Rundhäuser und der ganzen Area 31 – und das waren nur Kanadier evtl. mit deutschen angeheirateten Frauen – die Tonnen an Blättern einsammeln sollten. Daraus entstand ein fröhliches Fest mit Barbecue und Sandwiches, das ursprünglich auf ein Putzereignis zurückging.“, französisch-kanadische Zeitzeugin, Interview 2024
„Deutsch-kanadische Ehen: Es gab nur einen kleinen beziehungsweise gar keinen kanadischen Heiratsmarkt in Lahr, daher war es logisch, dass man eine deutsche Frau geheiratet hat. Man hatte natürlich auch Vorteile bei der Wohnungssuche, denn Verheiratete hatten Anspruch auf ein PMQ (Private Married Quartier) oder konnten auf dem deutschen Wohnungsmarkt tätig werden. Bis zu den 80er Jahren war es unüblich, an unverheiratete Paare zu vermieten. Man hat sich als Vermieter der Kuppelei schuldig gemacht, wenn man an unverheiratete Paare vermietete. Die letzte Verurteilung deshalb war 1975. Das Prinzip der „wilden Ehe“ blieb jedoch in den Köpfen – daher war es besser früh zu heiraten.“, Dr. Werner Schönleber: Dissertationsschrift „Auf Wacht am Oberrhein – Die Kanadischen Garnisonen in Söllingen und Lahr und die lokale Bevölkerung 1953-1994“, Hamburg, 2023
„Es gab sehr viele deutsch-kanadische Ehen. Die jungen Frauen haben sich gerne den Kanadiern angeschlossen. Sie waren schön, groß und zahlungskräftig. Doch dann, wenn sie mit ihnen nach Kanada zurückkehrten, gab es im Umkreis von 100 km nichts. Die kanadischen Militärcamps waren gewissermaßen im Niemandsland. Damit hatten es die deutschen Frauen nicht leicht. Es gab kein Theater oder auch kein Gasthaus „Grüner Baum“. Hinzu kam ein Rollentausch: Konnte die Frau dem Kanadier in Deutschland helfen, so war es nun umgekehrt. Dies konnte auch schiefgehen…Das umgedrehte kulturelle Expertentum war für viele frustrierend. Einige deutsche Damen kehrten enttäuscht in die Heimat zurück.“, Dr. Werner Schönleber: Dissertationsschrift „Auf Wacht am Oberrhein – Die Kanadischen Garnisonen in Söllingen und Lahr und die lokale Bevölkerung 1953-1994“, Hamburg 2023 und einige deutsche Zeitzeugen, 2024
„Ich erinnere mich noch sehr gut an das kanadische Mädchen namens „Lorry“… Eine deutsche Schulkameradin von mir aus Hugsweier macht inzwischen Reiseleitung in ganz Kanada. Eine andere hat den kanadischen Eishockeynationaltrainer geheiratet…“, Kurt Hockenjos (*1953), Lahrer Zeitzeuge, Interview 2024
„Mein Mann war Brite, aber er diente in der kanadischen Luftwaffe. Später hatte er die doppelte Staatsbürgerschaft. Er war Schiedsrichter im Fußball. Unsere Hochzeit war die erste kirchliche Hochzeit in der Martinskirche Lahr, das stand so auch in der Zeitung.“, Ulrike Starr (*1945), Marketing und Rechnungswesen bei der Zeitung „Der Kanadier“, Interview 2024